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Verwunschene Ruinen

Das Menschenwerk gewinnt immer dann eine ganz eigene Note, wenn die Natur es für sich erobert, als handle es sich einfach nur um ein Stück Felsen. Was vom Volk der Cham in Mittelvietnam einst erbaut und von fleißigen Forscherhänden schon einmal von Bewuchs befreit wurde, ist derzeit im Begriff, sich erneut in ein Gesamtkunstwerk aus Ziegelmauern und grünem Blattwerk zu verwandeln. Natürlich gibt es andererseits ernsthafte Versuche, das zu verhindern, aber das frische Mauerwerk wirkt zwischen den grün patinierten alten Gemäuern mehr wie ein Fremdkörper.

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Hie und da sind wunderliche Gestalten zwischen die Ziegel eingelassen. Ein leichter Nieselregen rundet das Erlebnis des Erkundens dieser Stätte ab.

Es ist überhaupt eine recht feuchte Landschaft hier, allenthalben sind Bauern bemüht, nicht im Schlamm stecken zu bleiben, wenn sie ihre Felder pflügen, teils mit kleinen Zugmaschinen, sehr oft aber auch mit vorgespanntem Wasserbüffel.

In einem Ort in der Nähe werden vorwiegend Kräuter angebaut, wir laufen zwischen Feldern mit Basilikum, Minze, Zwiebeln und Salat hindurch zu einem Anwesen, wo wir uns in der Kunst des Zubereitens vietnamesischer Pfannkuchen versuchen dürfen. Insbesondere das elegante Wenden durch Hochwerfen gelingt nicht immer auf Anhieb.

Morgen werden wir Saigon erreichen. Hoffentlich bessert sich dann auch das Wetter.

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Wolkenreise

Merry Christmas! Wo ist man, wenn man ein Cham-Museum besuchen kann? Nein, nicht in der Oberpfalz, sondern irgendwo südlich des Wolkenpasses, der geographisch und klimatisch den Norden vom Süden trennt. Gerade einmal knapp 500 Höhenmeter muß unser Bus überwinden, und das freiwillig, denn es gäbe alternativ auch einen Straßentunnel. Dann entginge uns aber der alte Torturm auf der Paßhöhe, ein paar weitere scheußliche Gebäude, sowie natürlich die nebelfeuchte Luft, die scheußlich kühl über die Paßhöhe weht. Ob das Wetter im Süden wohl besser ist? Manchmal schon, heute aber nicht. Wenigstens regnet es nicht mehr, wie heute morgen bei der Abfahrt.

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Die Cham sind eine hinduistisch geprägte Ethnie, die ein paar großartige Tempel erschaffen hat. Ihre Besichtigung steht für morgen auf dem Programm, heute begnügen wir uns mit ein paar von ihren Steinfiguren, die meisten davon barbusig.

Etappenziel ist heute Hoi An, ein Städtchen mit einem quirligen Markt, der wiederum ein Teil der historischen Altstadt ist. Was gibt es da nicht alles zu sehen und zu fotografieren!

Heute ist für die Christen der Welt ein besonderer Tag. Auch viele Vietnamesen feiern im Zeichen des Kreuzes. Unser Hotel hat eine große Party vorbereitet. Und so sitzen wir im Freien an großen Tischen, werden mit Jingle Bells, Silent Night und La Paloma beschallt, und alle sind fröhlich, denn die vietnamesische Küche stellt einmal mehr unter Beweis, daß sie eine der besten der Welt ist.

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Zerfallene Paläste

Wir sind in Hue, das liegt in Mittelvietnam und spricht sich Hüeh, wahlweise auch Höeh. Das Personal des Regionalflughafens scheint den schlechten Eindruck, den die Kollegen in Hanoi hinterlassen haben, wettmachen zu wollen: kaum haben wir das Flugzeug über die Treppe verlassen, stehen wir auch schon vor dem Gepäckband, auf dem auch bereits unsere Koffer kreisen. So schnell waren wir noch nie irgendwo draußen.

Das wieder einmal ausgezeichnete Abendessen wird im Restaurant „Bananenblüte” eingenommen, eine sympathische junge Vietnamesin macht sich vor dem Fenster Hoffnungen auf Kundschaft für ihre Seidenstickereien, immer wieder blättert sie freundlich lächelnd ihre Mappe für uns durch. Aber sie hat heute kein Glück.

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In Hue herrscht gerade Regenzeit, das Hotel hält Schirme für die Gäste bereit, die dann zum Glück aber doch nicht benötigt werden. Wir durchstreifen zuerst die weitläufige Zitadelle, an der zwar fleißig restauriert wird, aber weil sie eben so weitläufig ist, liegen große Teile noch immer in Trümmern, eine Folge des Vietnamkrieges, den man hier „Amerikanischer Krieg” nennt. Einst gab es hier, genau wie in Peking, eine Verbotene Stadt. Den Bomben war’s egal. Wo die Mauern und Dächer noch stehen, sind sie entweder vom Zahn der Zeit stark angenagt, oder sie sehen ganz frisch aus. Uns gefallen die angenagten besser, andererseits vermitteln die Rekonstruktionen einen besseren Eindruck von einstiger Pracht.

Nach einem weiteren Besichtigungspunkt, einer Pagode mit einem Tempelbezirk, geht es auf dem Drachenboot entlang des Flusses, den man den Parfumfluß nennt, wieder zurück ins Zentrum. Die beiden Drachenköpfe am linken und rechten Rumpf des Katamarans haben keinerlei Funktion, sehen aber urig aus. Man könnte auch sagen: schön kitschig.

Ganz in der Nähe der Stadt hat sich ein Kaiser eine weitläufige Grabanlage errichten lassen, die er in seinen letzten Lebensjahren auch bewohnte. Inzwischen trägt auch sie den Charme des Zerfalls: was einst ein Bonsai war, ist heute ein mächtiger Baum, dessen Wurzeln die Pflanzschale umgreifen, was einst auf gepflegten Wegen die kaiserliche Seele zum Lustwandeln einludt, ist heute von Grün überwuchert. Und auf dem kaiserlichen See tummelt sich eine Schar Enten.

Der Reiseleiter erzählt von den über hundert Konkubinen des Kaisers und von deren Wohngemächern und verspricht, uns zu den Resten zu führen. Damit beschließen wir dann auch das heutige Besichtigungsprogramm. Reste von Konkubinen haben wir allerdings keine gesehen.

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Ha Long Bucht von oben

Der Sonnenaufgang heute morgen verlief eher unspektakulär, ein paar Schleierwolken färbten sich rötlich, und das Wasser glitzerte, als die Sonne über die Karsthügel kletterte. Im Bordrestaurant gab es Kaffee und ein paar Kleinigkeiten, denn bis zum Ablegen des Tenders blieb nicht viel Zeit. Ziel der Überfahrt war das Inselchen mit dem Pavillon obenauf.

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Wir waren heute morgen die erste Gruppe, mußten sogar noch warten, bis die Tickets abgeknipst werden konnten. Dann ging es die Treppenstufen hinauf, hoch und immer höher. War es der steile Anstieg, der uns atemlos machte, oder war es mehr die Aussicht? Letztere jedenfalls entschädigte uns reichlich für die etwas zu kurz geratene Fahrt durch die einzigartige Inselwelt.

Nur wenig später und zurück auf der Dschunke verkürzte uns ein feudaler Brunch die Zeit der Rückfahrt in angenehmster Weise. Flugs wurden Koffer und Handgepäck wieder in den Tourbus geladen, denn auf dem Weg zum Flughafen warteten einige Zwischenstopps auf uns. Zunächst erfuhren wir in einer Perlenzucht einiges über die Zucht von Zuchtperlen. Besser gesagt, man erklärte uns, wie Muscheln dazu gebracht werden, in ihrem Inneren einen vorgefertigten Kern mit schimmerndem Perlmutt zu ummanteln. Für die fleißige Muschel ist diese Fertigkeit zugleich ihr Todesurteil. Übrig bleibt eine mehr oder weniger große Perle, die Frauenherzen höher schlagen läßt, wenn zu mehreren an einer Kette aufgefädelt.

Auch ein Friedhof steht auf dem Programm, die Nordvietnamesen pflegen ihre Toten zweimal zu bestatten. Und schließlich in einem Dorf ein altes Versammlungshaus, mit allerlei Altären, auf denen Blumen, Obst und allerlei Naschzeug in Schachteln geopfert werden. Im Dorf selber gelten Ratten als Delikatesse, an einem Stand werden welche angeboten.

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Ha Long Bucht, Touristenversion

Ha Long Bucht. Dieser Name bringt Glanz in die Augen des Reisenden, denn er steht für wunderliche Felsgestalten, spärlich begrünt, deren steinerne Füße im Wasser der Bucht stehen. Für Menschen, die ihr ganzes Leben auf einem Hausboot verbringen. Für entspanntes Sitzen auf dem Aussichtsdeck, während Karstkuppe um Karstkuppe vor dem staunenden Auge vorüberzieht.

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Von alledem erleben wir exakt – nichts. Es bestünde um 15.30 Uhr die Gelegenheit, eine Karsthöhle zu besichtigen, heißt es. Das Schiff geht, kaum daß wir die ersten zwei oder drei Felsen passiert haben, überraschend früh in der Nähe der Höhle vor Anker. Hat der Kapitän zu viel Reserve eingeplant? Und werden wir, wenn die Höhlenausflügler mit dem Beiboot zurückkommen, überhaupt noch ein nennenswertes Stück von der Bucht sehen können? Es wird ja dann schon bald dunkel?

An eine Weiterfahrt ist aber überhaupt nicht gedacht. Morgen früh soll es wieder zurück in den Hafen gehen. Wer will, darf vorher noch kurz auf der Strandinsel von Bord gehen. So haben wir die Karstkuppe gegenüber genannt, an die man unten einen völlig deplaziert wirkenden Sandstrand angeschüttet hat. Und den Felsen mit einer Pagode bekrönt, als Aussichtspunkt über diesen recht übersichtlichen Teil der ausgedehnten Weltnaturerbe-Landschaft.

Um uns herum ankern etwa 30 bis 40 weitere Dschunken, einige etwas kleiner als unsere Syrena, andere aber auch deutlich größer. Auf einem der Schiffe haben sie alberne Discomusik laufen, die aber zum Glück bald wieder verebbt, denn es wird langsam dunkel, und auch auf uns wartet unten eine ausgesprochen köstliche Mahlzeit. Denn kochen können sie, die Vietnamesen. Die Erwartungen erfüllen, die der Reisende angesichts der Bilder in den Reiseprospekten hegt, jedoch leider nicht: was die Halong Bucht ausmacht, den Zauber der vielen kleinen Felsinseln, haben wir noch nicht einmal ansatzweise gestreift.

Es ist, als ob Bayern mit Neuschwanstein werben, die Gäste aus aller Welt aber mit der Feldherrnhalle vorlieb nehmen ließe.

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Wasserpuppen

Alle Puppenspieler der Welt haben dasselbe Problem, sie müssen ihre Puppen so führen, daß die notwendige Animation für den Zuschauer möglichst unsichtbar bleibt. Die einen tun es mit Fäden, die anderen mit Stäben, oder sie stecken wie beim Kasperle einfach eine Hand hinein.

Die vietnamesischen Puppenspieler haben ihre eigene Methode entwickelt, als Bühne benutzen sie einfach eine Wasserfläche und steuern die Puppen über ein Gestänge, das unsichtbar unter der Oberfläche gehalten wird.

Ihre Geschichten haben allesamt mit Wasser zu tun, man sieht Bauern Reis pflanzen oder Fische und Frösche fangen. Auch Enten gibt es und einen Fuchs, der sich eine von ihnen holt, was ihm aber natürlich schlecht bekommt. Und wer sagt, daß Feuer und Wasser sich nicht vertragen? Die Drachen jedenfalls tun dank eingebauter Pyrotechnik ihr bestes. Dazu gibt es Live-Musik und Gesang, und am Ende treten die Puppenspieler, bis zur Hüfte im Wasser stehend, hinter dem Bambusvorhang hervor und werden ausgiebig beklatscht. Die Stunde, die so eine Vorführung dauert, vergeht wie im Flug.

P1090184Heute morgen hieß es für uns einen Hügel erklimmen, es sollen 260 Stufen gewesen sein. Nachgezählt haben wir sie natürlich nicht. Oben erwartete uns ein Tempel mit ausdrucksstarken Buddhafiguren, umwölkt vom zarten Rauch der Räucherstäbchen. Einen asketischen Buddha etwa, abgemagert bis auf die hölzernen Knochen. Und gleich daneben einen in wohlgenährtem Zustand. Ihre Suche nach der Erlösung von der fortwährenden Wiederkehr hat der historischen Person, die man heute den Erleuchteten nennt, ein recht abwechslungsreiches Leben beschert.

Auch unser zweites Tagesziel galt einer berühmten Persönlichkeit, nämlich Konfuzius. Der chinesische Philosoph räumte dem Lernen besondere Bedeutung ein, der ihm gewidmete Tempel war über Jahrhunderte auch die Universität des Landes, und noch heute lassen sich die Studienabgänger hier in ihrer schmucken Robe fotografieren, die jungen Männer mit Doktorhut, die Mädchen mit Blütenkranz im Haar. Zu hunderten sind sie heute unterwegs, stellen sich für die Fotografen in Positur und springen auf Kommando alle gleichzeitig in die Luft. Es herrscht eine festlich-fröhliche Atmosphäre im Tempel, die richtig ansteckend wirkt, vielleicht sogar auf die hölzernen Buddhastatuen. Man sieht es ihnen aber nicht an.

Mitten in Hanoi liegt der Chiemsee. Eigentlich heißt er ja Hoan-Kiem-See und ist auch bei weitem nicht so groß. Zwischen Theaterbesuch und Abendessen blieb noch etwas Zeit, die wir nutzten, um im französischen Viertel ein paar markante Bauten anzuschauen und anschließend noch ein gutes Stück am Seeufer entlang zu laufen, während mit zunehmender Dämmerung ringsum festliche Beleuchtung ansprang und daran erinnerte, daß auch in Vietnam Weihnachten vor der Tür steht.

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Zu Gast bei Ho-Chi-Minh

Der Bewohner des abgebildeten Hauses verläßt sein Domizil eher selten, derzeit weilt er zur Kur in Moskau, wo man ihn wieder etwas auffrischt. Denn der Revolutionsführer und Staatspräsident ist schon seit 45 Jahren tot. Hier ganz in der Nähe hat er gelebt, in einem Holzhaus auf Stelzen mit gerade einmal zwei Räumen. So sieht glaubwürdiger Kommunismus aus.

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Typischer für Hanoi, das eigentlich mit zwei Wörtern geschrieben wird, also Ha Noi, ist aber ein anderer Haustyp, nämlich das Röhrenhaus. Denn der Staat erhebt von den Hausbesitzern Steuern nach der Länge der Straßenfront, folglich bauen sie vor allem in die Länge und in die Höhe, und ihre Häuser sehen wie hochkant gestellte Gehwegplatten aus, mit der Schmalseite zur Straße hin. In den engen Altstadtgassen fällt das nicht sonderlich auf, bei einem freistehenden Haus aber schon.

Verkehrsregeln befolgen hierzulande eigentlich nur Fahrschüler, um eine Straße zu überqueren, braucht es daher etwas Mut: wer zügig voranschreitet, dem wird auch ausgewichen. Stehen bleiben hingegen wäre ein fataler Fehler.

Wir erfreuen uns am bunten Leben in den Gassen und gelangen schließlich zu einem Lokal, das einfache Speisen offeriert, garniert mit Musik, die alles andere als einheimisch klingt. Aber es hört sowieso keiner hin, denn der Verzehr der landestypischen Nudelsuppe erfordert volle Konzentration, wenn man dafür nur Stäbchen zur Verfügung hat und einen Löffel, von dem natürlich immerzu alles herunterflutscht. Umso angenehmer der Preis: 37.000 Dong, ungefähr ein Euro vierzig. Touristenpreis, versteht sich.

Auch das Abendessen läßt keine Wünsche offen, zumal der Reiseleiter eine Runde Reisschnaps ausgibt. Morgen steht uns ein spannender, aber sicher auch anstrengender Tag bevor.

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Die Yangtze Kreuzfahrt als Video

Material sichten und auswählen, zu einem Video verarbeiten, Titel und Abspann anfügen – das alles dauert mehrere Abende, aber irgendwann ist man dann fertig und kann alles noch einmal Revue passieren lassen.

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Die lange Nacht

P1080856Heute bekommen wir die 6 Stunden Zeitdifferenz zurück, die wir auf der Hinreise verloren haben. Das bedeutet: obwohl wir kurz nach Mitternacht in Hongkong starten und schon im Morgengrauen in Frankfurt landen, hat die Nacht dennoch 12 Stunden. Genug Zeit, um ein wenig zu dösen, denn mit „Cathay Pacific” reist es sich sehr angenehm, wozu auch das umfassende Bordprogramm mit allerlei Spielfilmen in deutscher Synchronisation beiträgt.

Und weil die Triple-Seven ein relativ großes Flugzeug ist, brauchen sie in Frankfurt gleich zwei Kofferbänder. Zuerst wird noch zwischen Business Class und Economy Class unterschieden, dann heißt es aus dem Lautsprecher, die Koffer kämen in allen Klassen entweder hier oder da. Wir sind ja zu zweit, aber was tut ein Einzelreisender in so einem Fall?

Unsere Reisegruppe ist schon sehr klein geworden. Einige haben verlängert, einige sind gegen Aufpreis mit Lufthansa geflogen. Noch ein paar letzte Wünsche für eine gute Heimreise, dann … verlaufen wir uns im Frankfurter Flughafen, denn ausgerechnet der Wegweiser zum SkyTrain ist ausgefallen. Schließlich erreichen wir aber doch noch unseren ICE nach Nürnberg. Erster Klasse.

再见中国 (Auf Wiedersehen China)

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Tipp: das Video zur Reise will jetzt erst einmal bearbeitet sein, und das kann bei der Vielzahl der Einzeleindrücke natürlich etwas dauern.

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Wolkenkratzerinsel

P1080754Hongkong liegt auf einer Insel vor dem Festland. Aber weil der Platz dort für 8 Millionen Menschen nicht reicht, haben sie zwischenzeitlich auch das gegenüber liegende Festland besiedelt und wetteifern nun, wer die höheren Wolkenkratzer baut. Derzeit hat der Stadtteil Kowloon die Nase vorn beziehungsweise oben, denn der ICC Tower ist 484 Meter hoch und hat damit dem „nur” 412 Meter hohen IFC Tower auf der Insel den Rang abgelaufen.

Wer aber in Hongkong ganz hoch hinaus will, muß auf den Peak fahren. Wahlweise mit der Standseilbahn oder auf der Straße. Für uns ist letzteres Programm, schließlich sind wir ja eine Rundreisegruppe und den Bus gewohnt. Oben hat man eine phantastische Aussicht auf die Wolkenkratzer beiderseits der Wasserstraße.

P1080810An der Südseite der Insel gibt es, man glaubt es kaum, einen fast menschenleeren Badestrand. Und ein Hochhaus mit einem Loch in der Mitte, damit der dahinter hausende Drache weiter ungehindert Zugang zum Meer hat. Chinesen sind sehr abergläubisch.

Hongkong ist chinesisch und heißt „Duftender Hafen”. Damals duftete der von einer noch kleineren Insel geschützte Fischerhafen nach Sandelholz, heute eher nach Diesel und Fischküche. Denn zur Linken befindet sich das „Jumbo”, das größte schwimmende Restaurant der Welt, bekannt aus einem der frühen James Bond Streifen. Und zur Rechten wohnen die „Boat People” auf ihren Schiffen.

Reicht ein halber Tag für Hongkong? Natürlich nicht. Und so buchen wir gleich noch den Nachmittagsausflug dazu, denn der lokale Reiseführer ist unterhaltsam und spricht vor allem auch fließend deutsch, denn er ist in Deutschland aufgewachsen. Und so kann endlich die Frage geklärt werden, warum man heutzutage nach Beijing statt nach Peking reist: Peking ist Kantonesisch, die Sprache der Südchinesen, mit der die Europäer vorwiegend zu tun hatten. Heute pflegt man hingegen Mandarin, also nordchinesisch, zu sprechen.

Unser Guide kennt Ecken seiner Heimatstadt, die wir ohne seine Hilfe sicher nicht gefunden hätten. Den schönen Hong Kong Park etwa, dem sich eine Voliere mit frei fliegenden Papageien und anderen Vögeln anschließt. Die älteste anglikanische Kirche der Stadt. Die enge Altstadt mit ihrem Lebensmittelmarkt. Und schließlich die schier endlosen Rolltreppen durch das Viertel, das sich Soho nennt: South of Hollywood Street.

Unvergeßlich wird uns auch die Fahrt mit der Doppeldecker-Straßenbahn bleiben – sie bewegt sich allerdings so behäbig durch den dichten Verkehr, daß „man sich bei der Ankunft neu rasieren möchte”, meint unser Guide Michael.

Abgekämpft vom vielen Herumlaufen freuten wir uns über eine Erholungspause im Hotelzimmer, ehe nun die endgültige Abreise näher rückt. Um 8 Uhr soll der Transfer zum Flughafen starten.

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