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Bei den Mönchen

S2140017Wir sind soeben in Shanghai Pudong gelandet, und die Stewardeß lispelt „pleafe keep your featbelt faftened” ins Mikrophon. Bei China Air gab es statt Bordprogramm Werbung und statt einer Mahlzeit nur Muffin und trockenes Brötchen. Andererseits war es von Xi’an nach Shanghai ja auch kein sonderlich langer Flug.

Heute morgen noch besuchten wir erneut den Platz, den wir schon von der Lichterführung kennen, und der bei Tageslicht jetzt völlig anders aussieht. Ein Unterschied wie Tag und Nacht sozusagen. Um die 70 Meter hohe „Große Wildgans-Pagode” herum hat man das Kloster wieder aufgebaut, und wir begegnen dem einen oder anderen Mönch, zu erkennen am orangefarbenen Gewand und dem kahl geschorenen Schädel. Hier möchte man noch einige Zeit verweilen, doch verpaßte man dann das moslemische Viertel mit seinen engen Gassen, den typischen kleinen Läden – und einer Moschee, die so überhaupt nicht nach Moschee aussieht, sondern eher wie ein Buddha-Tempel ohne Buddha.

Dann geht unsere Zeit in Xi’an auch schon zu Ende, und wir werden hinaus zum Flughafen gebracht.

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Tausende

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Bekäme ein moderner Künstler den Auftrag, eintausend Terrakotta-Figuren herzustellen, machte er sich wohl einfach eine Schablone. Bei den Tonkriegern, die dem Kaiser Qin Shi Huangdi, dem ersten Kaiser von China, im Jahr 210 v.Chr. ins Grab mitgegeben wurden, ist jede Figur individuell, gleicht kein einziger Krieger in Bekleidung, Gesichtszügen und Körperhaltung irgend einem anderen.

Da stehen sie nun also, drei oder vier nebeneinander und viele viele hintereinander, dann mit etwas Abstand eine weitere Reihe und noch eine und noch eine, wir haben sie nicht gezählt. Das gesamte Gelände ist mit einem riesigen freitragenden Dach in der Größe zweier Fußballfelder überspannt, und diese Halle ist nicht die einzige. Ein Stück daneben und etwas tiefer vergraben hat man die Kavalerie gefunden, die Generäle sowie zwei bronzene Streitwagen befinden sich in den Hallen 3 und 4.

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Der Andrang ist heute einigermaßen erträglich, man hat gute Chancen, sich bis in die vorderste Reihe vorzuarbeiten, um von dort einen guten Blick auf die tönernen Figuren zu erlangen. Dergleichen bei den wenigen, denen wir ganz nahe kommen dürfen, denn sie stehen in einer Vitrine. Ach, wenn doch die chinesischen Kinder nicht immerzu ihre Finger gebrauchen würden, um sich zu vergewissern, daß da wirklich eine Scheibe ist. Aber man sieht noch ganz gut hindurch an diesem Morgen.

Dem Weltkulturerbe, das eine gute Stunde außerhalb der Stadt liegt, folgt am Nachmittag noch eine Besichtigung der Stadtmauer, die in einer Länge von 13 Kilometern die Altstadt von Xi’an umfaßt.

Zum Abendessen gibt es Maultaschen. Natürlich nennt man sie hier irgendwie anders. Es kommen nacheinander 18 verschiedene Varianten auf den Tisch, quasi im Minutentakt werden neue kulinarische Köstlichkeiten aufgetragen, die es dann mit Stäbchen auf den eigenen Teller zu bugsieren gilt. Das gelingt inzwischen zunehmend besser.

Morgen werden wir noch die eine oder andere Sehenswürdigkeit in der Stadt besichtigen, dann heißt es Abschied nehmen von Xi’an, denn es geht per Flugzeug weiter nach Shanghai.

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Sieh‘ an – wir sind in Xi’an

Genauso darf der Name der Stadt nämlich ausgesprochen werden – wenn man ein Europäer ist. Bei den Xianesen selber hört sich das X an wie ein Mittelding zwischen ch und ß.

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Wir waren wieder mit dem CRH unterwegs, dem modernen Feuerwagen, wie die Chinesen die Eisenbahn in ihrer Sprache nennen. Dieses Mal in der ersten Klasse. Platz für Koffer gab es auch dort wieder nur in begrenzter Zahl, ansonsten aber ist das Bahnfahren in China bestens organisiert.

P1070844Bevor es morgen zur berühmten Terrakotta-Armee geht, schauen wir uns die Stadt an. Eines vorweg: wer hier eine quirlige, dreckige, chaotische Kleinstadt im chinesischen Hinterland erwartet, wird enttäuscht. Xi’an ist eine moderne, großzügige Metropole, reich an gut gepflegten Kulturschätzen und durchaus mit europäischen Hauptstädten zu vergleichen.

Auf einer geführten Tour erleben wir, wie die Leute auf den Straßen tanzen oder beleuchtete Drachen steigen lassen. Wir bestaunen die Lichtprojektion eines Einkaufszentrums und die allabendlichen Wasserspiele, für die Xi’an berühmt ist. Ein Rundgang, der Eindruck hinterläßt.

Heute morgen, noch in Luoyang, waren wir bei den noch viel berühmteren Longmen-Grotten, die vor über 2.000 Jahren in den Fels gemeißelt wurden, jede einzelne Felsnische eine Buddha-Statue. Und die heute zum Weltkulturerbe der UNESCO gehören. Leider sehen einige von ihnen schon recht mitgenommen aus, aber die riesige Hauptgruppe und vor allem der Buddha mit dem Mona-Lisa-Blick ist noch in erstaunlich gutem Zustand.

Bild links: der Kaiser, der den Handel auf der Seidenstraße begründete und Xi’an damit zu seiner ersten Blütezeit führte.

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Made in China

Hier ist alles „Made in China”, sogar das Essen, welches uns heute in einem sehr familiären Lokal serviert wird. Eigentlich handelt es sich eher um das Wohnzimmer der Familie. Wir sind nämlich in einem „Hutong”, einem der traditionellen Wohnviertel der Stadt. Der Platz reicht gerade für unsere 16-köpfige Reisegruppe plus Reiseleiterin Monika. Natürlich wird mit Stäbchen gegessen, Messer oder Löffel braucht man hier bestenfalls, um das eigene Schälchen mit einer der Köstlichkeiten zu befüllen. Es gibt allerlei Gemüse mit Fleisch: Fenchel, grüne Bohnen, Knoblauchstengel, Teigtaschen, Kartoffelspalten sowie natürlich Reis. Nicht zu vergessen das chinesische Bier.

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„Made in China” war heute morgen auch die Kunst. Natürlich hat die Hauptstadt ein nationales Kunstmuseum. Auf unserem Stadtplan ist es eingezeichnet und hat sogar schon ein Kreuzchen. Nein, das Kreuzchen gilt unserem Hotel. Das Museum befindet sich zu unserer Überraschung genau gegenüber. Und vor der heutigen Abreise haben wir eine Stunde Freizeit. P1070609Die führt uns logischerweise ins 中国美术馆, auch als NAMOC (National Art Museum of China) bekannt. Die chinesische Malerei befindet sich im 5. Stockwerk. Es gibt noch ein drittes und das Erdgeschoß. Die Stockwerke dazwischen haben keine „Looms”. Ach so, Rooms.

Hauptattraktion des heutigen Tages war natürlich der Lama-Tempel, denn er ist von zahllosen Gläubigen frequentiert, die Räucherstäbchen anzünden und sich beflissen vor den vielen Buddha-Statuen verbeugen. Die nicht fotografiert werden dürfen, aber so ein Aufpasser-Mönch kann seine Augen ja nicht überall haben.

Und noch etwas ist inzwischen „Made in China”: der schnellste Eisenbahnzug auf der längsten Schnellfahrstrecke der Welt. Wir beschränken uns auf die ersten 800 Kilometer, die wir mit über 300 km/h zurücklegen. Allerdings mit etlichen Zwischenstopps in neuen Städten, die bisher nur aus einem bombastischen Bahnhof und noch nahezu leer stehenden Wohnhochhäusern bestehen. Hier sollen Fabriken angesiedelt werden, deren Arbeiter ja irgendwo auch werden wohnen müssen.

Abseits der Städte schweift das Auge vorwiegend über Maisfelder. Mais „Made in China”.

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Die große Mauer

Man wäre nicht in China gewesen, wenn man nicht auf der chinesischen Mauer gestanden hätte und auch ein Stück auf ihrer Krone entlang gelaufen wäre. Das scheinen allerdings auch viele Chinesen zu denken, obwohl die ja ihr ganzes Leben in China verbringen. Entsprechend viel Trubel herrscht dort, wo man uns Touristen auf die besagte Mauer läßt.

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Zur Rechten wie zur Linken sieht man Menschenmassen die Mauer hinauf wuseln. Wir entscheiden uns für den südlichen Abschnitt. Die Sonne brennt, und es geht mal steil und mal weniger steil bergan, immer auf der etwa drei Meter breiten Mauerkrone. Nur die extrem steilen Stellen haben Treppenstufen, und wir fragen uns, ob wir wirklich bis ganz hinauf gehen sollen zu der Stelle, wo die Mauer schier in den Himmel zu führen scheint.

Etwas geschlaucht oben angekommen laufen wir aber sogar noch ein Stück weiter – und wundern uns, denn hier oben ist es geradezu beängstigend still. Von diesem vierten bis zum siebenten Mauerturm geht es relativ eben dahin, dann ist definitiv Schluß, was sich im Dunst den weit entfernten Berghang hinaufzieht, ist für Touristen nicht zugänglich. Der Anblick, wie sich die Mauer der Landschaft anpaßt – Grenzen verlaufen nun einmal oft über Bergkämme – hat etwas Erhabenes.

Auf dem Rückweg setzen dann ab dem vierten Treppenturm der Lärm wieder ein, die Megaphone der Andenkenverkäufer, die begeistert zwischen unseren Beinen hindurch wuselnden Kinder, die Leute die sich überall selbst fotografieren müssen.

Chinesen sind überhaupt ein sehr lautes Volk, das fiel uns schon heute früh auf, als eine Gruppe sich quer über den Speisesaal des Hotels hinweg unterhielt, in entsprechender Lautstärke. Und genau so halten es einige eben auch auf dem berühmten Bauwerk.

S2100015Umso erstaunter sind wir, als es im weiteren Verlauf des Tages beim Besuch eines Mausoleums der Ming-Dynastie auffällig ruhig zugeht. Und auch der Weg der Seelen, eine mit marmornen Tiergestalten zur Rechten wie zur Linken gesäumten Straße, ist weit weniger frequentiert als erwartet. Auf dem Olympiagelände vor dem „Vogelnest” genannten Stadion wiederum verlaufen sich die Massen etwas, denn es ist sehr weitläufig.

Man wäre übrigens auch nicht in Peking gewesen, hätte man nicht wenigstens einmal Peking-Ente gegessen. Die fein tranchierten knusprigen Entenstücke werden in einen Teigfladen eingewickelt, was mit den Stäbchen keine ganz einfache Übung ist, speziell für Leute wie mich, die auch beim Einpacken von Geschenken nur geringes Geschick entwickeln. Es schmeckt jedenfalls köstlich, und auch der chinesische Rotwein mundet ganz ausgezeichnet.

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Wo Drachen wachen

Das „Nationale Zentrum für Darstellende Künste”, kurz Nationaloper, ist ein ganz modernes Gebäude und gleicht einem Ei – insbesondere wenn es sich in der Wasserfläche spiegelt, von der es an allen Seiten umgeben ist. Wie man trotzdem hineinkommt, soll hier nicht verraten werden.

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Von dort sind es nur ein paar Schritte zum 天安門廣場, dem Tian’anmen-Platz, der zwar dem himmlischen Frieden geweiht ist, wo es aber im Juni 1989 ganz und gar nicht friedlich zuging. Der Platz ist riesig. Vom Tor des himmlischen Friedens, hinter dem sich die Verbotene Stadt anschließt, grüßt auch heute noch das Plakat des Großen Steuermanns 毛澤東 (Mao Zedong) herüber, sein Mausoleum befindet sich genau gegenüber, die Große Halle des Volkes und das Chinesische Nationalmuseum bilden die beiden Flanken.

Wir wollen natürlich in die Verbotene Stadt, die heute aber nicht mehr verboten, sondern im Gegenteil sogar ziemlich frequentiert ist. Ihre Dachziegel sind vorwiegend in gelb glasiert, denn gelb war die Farbe des Kaisers. Was gibt es hier nicht alles zu sehen, jedes Stück Architektur ist aufwendig dekoriert, an jeder Ecke tun sich neue Perspektiven auf.

Uns gefallen die großen Bronzedrachen, die zur Rechten wie zur Linken die großen Palastbauten beschützen. Der männliche Löwe hält stets eine Kugel in seinen Klauen, die Löwin hingegen krault ihr Löwenkind.

S2090064Den diversen Palasthöfen schließt sich ein verwinkelter Garten an. Und dann geht es über den breiten Wassergraben hinweg zum Bus, der uns vorbei am Olympiastadion, dem berühmten „Vogelnest”, zuerst zum Restaurant und dann zur zweiten Attraktion des heutigen Tages bringt, dem 頤和園 (Neuer Sommerpalast). Die Anlage ist riesig, allein der offene Wandelgang am Seeufer mißt knapp 800 Meter und ist mit tausenden mythologischer Szenen sowie Landschafts-, Vogel- und Blumenmotiven geschmückt. Vorher gilt es natürlich die obligatorischen Wachposten zu passieren.

Der Tag endet mit zwei Schiffen. Eines davon ist alles andere als schwimmfähig, denn es ist aus Marmor. Das kommt also heraus, wenn man einer Kaiserin Geld gibt für eine Flotte: ein Teehaus am Wasser, das aussieht wie ein Schiff. Das andere hat vorne einen Drachenkopf, schwimmt sehr wohl und bringt uns quer über den See zurück zum Bus.

Bild nebenan: ob er wohl Trinkgeld will, der Herr Palastdrache?

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Farbenspiele

Ich kann schon ein paar chinesische Schriftzeichen: Peking zum Beispiel schreibt sich 京. Und China 中. Aber als gestern im Einreiseformular der Ausstellort unserer beiden Visa gefragt wurde, mußte ich zunächst passen, denn die Stadt war nur in chinesischen Zeichen abgedruckt. Was tun, abmalen? Leer lassen? Schließlich hatte ich eine Idee, nämlich das Onboard-Infotainment-System. Waren dort nicht ein paar Städte entlang der Flugroute namentlich erwähnt? Also flugs das Display auf chinesisch umgestellt. Und siehe da: an der Stelle, wo man sonst München oder Munich erwartet, stand nun 慕尼黑. Genau so heißt auch der Ort, wo unser Visum ausgestellt wurde. Und das Formular mußte nicht länger lückenhaft bleiben.

Am frühen Nachmittag sind nun endlich auch die letzten Gäste der Reisegruppe eingetroffen, und wir können zur geplanten Tour in den Himmelspalast starten.

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Wie der Name schon erahnen läßt, ist dort blau die dominierende Farbe. Zumindest was die Dachziegel betrifft. Im Gebälk dominiert grün, dazu allerlei filigranes Dekor vorwiegend in rostrot oder golden. Man kann sich kaum sattsehen an all dem Bunt.

P1070182Ist das da oben auf dem First nicht ein Kaiser, der seinem Gefolge voran reitet? Tatsächlich, und ihm folgen allerlei Drachen und andere Sagengestalten. Pro Dach und Himmelsrichtung ein Prozessionszug.

Da China ein sehr großes Land ist, gibt es natürlich auch viele Chinesen. Und von diesen wiederum scheint heute ein Großteil die kulturellen Stätten in der Hauptstadt besuchen zu wollen, es geht zu wie im Taubenschlag. Aber das gehört hier eben dazu.

Genau wie das Essen mit Stäbchen. Praktischerweise sind die Speisen auf einer drehbaren Scheibe in der Mitte des Tisches angerichtet, und auch wenn 8 Leute sich zeitgleich mit einem passenden Dreh ihr jeweiliges Lieblingsgericht in greifbare Nähe rücken wollen, kommt doch früher oder später alles einmal bei einem vorbei. Und es schmeckt köstlich. Allein den süß-sauren Fisch lassen alle konsequent liegen.

Unser erster Reisetag endet mit einem abendlichen Stadtbummel.

Zum nebenstehenden Bild: ein guter Kameramann paßt sich wie ein Chamäleon dem Hintergrund an.

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Der weite Weg nach China

Der kürzeste Weg von Frankfurt nach Beijing führt weit hinauf in den Norden, bis fast an den Polarkreis: wir überfliegen Polen, Litauen und den Ural, lassen den Baikalsee links liegen und schweben in den frühen Morgenstunden über Ulan-Bator nach Peking ein, wie man Beijing früher nannte. Der Flughafen der chinesischen Hauptstadt ist so groß, daß wir mit der Bahn zum Kofferband gefahren werden, zwei Stationen weit.

Es ist noch sehr früh am Tag, um 14 Uhr startete unser Flug, 9 Stunden plus 6 Stunden Zeitdifferenz ergibt 5 Uhr morgens, und das an einem Sonntag. Natürlich war unser Zimmer noch nicht fertig, inzwischen konnten wir es aber beziehen und warten nun auf die Reisegäste, die mit anderen Flügen eintreffen. Schlaf nachholen kommt nicht in Frage, man brächte damit sein Zeitgefühl vollends durcheinander.

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Bild: in der ersten Klasse hat die Bahn die Tischchen so gestaltet, daß man einen Teil davon hochklappen kann, damit die Zehen der hochgelegten Füße schön Platz haben.

Was wäre die Welt übrigens ohne Google und Facebook? Nun, in China läßt sich dieser Zustand ausgiebig studieren, noch nicht einmal Maps, News oder meine Webmaster-Tools fnktionieren. Aber bloggen lassen sie uns. Immerhin.

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Peking oder Beijing?

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Auf unseren Bordkarten steht eindeutig „Beijing” – mit dem Zusatz „Pek”. Punkt 18 Uhr am Vortag konnten wir sie aus dem Online-Check-in-System der Air China ziehen. Jede einzeln. Da muß man rasch und entschlossen handeln, sonst ist, bevor man sich versieht, der benachbarte Sitz vielleicht schon an einen häßlichen alten Chinesen zugeteilt. Oder auch an eine hübsche junge Chinesin, wer weiß.

Aber es klappt. Zumindest die Buchung. Auf die versprochene Zusendung per Mail würden wir jetzt noch warten, aber es gibt ja zum Glück die Option „Bordkarte erneut ausdrucken”. Oder auch „Bordkarte speichern”. Dann funktioniert aber das Drucken nicht mehr. Und das Gespeicherte sieht nicht wie eine Bordkarte aus. Noch nicht einmal wie eine chinesische. Aber es gibt ja bekanntlich keine Probleme, sondern nur Herausforderungen. Am Ende halten wir jedenfalls zwei Bordkarten in der Hand.

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Vom Saurier zum Raumschiff

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In Altdorf unweit von Nürnberg studierten berühmte Kriegsherren, Philosophen, Literaten, Historiker, Mediziner und Baumeister. Moment mal, hat Altdorf mit gerade mal 15.000 Einwohnern denn eine Universität? Nicht mehr, denn sie fiel anno 1809 an das Königreich Bayern und wurde von König Maximilian I. aufgelöst.

Die „Altdorfina” ist daher heute ein kleines aber feines Museum mit ausgewählten Exponaten und Inszenierungen, die den damaligen Lehrbetrieb anschaulich machen. Es gibt Möbel, Bücher, ein kleines Alchimielabor, einen Karzer samt darin einsitzendem Studenten und im Hinterhof einen Heilkräutergarten.IMG_0498Als wahre Fundgrube erweist sich die paläontologische Abteilung mit dem frei präparierten Fischsaurier und dem „Altdorfer Marmor”, das sind polierte Steinplatten mit zahlreichen angeschliffenen Versteinerungen.

Die Marktgemeinde Feucht, ein paar Kilometer weiter und nur wenig kleiner als Altdorf, kann sogar mit zwei interessanten Museen aufwarten. Nur einen Steinwurf voneinander entfernt, beschäftigt sich das eine mit Raketen und Raumfahrt, das andere mit Imkerei.

Der Raumfahrtpionier Hermann Oberth entwickelte die Grundlagen für die erste Generation von deutschen Raketentechnikern und Raumfahrtpionieren: Wernher von Braun, Eugen Sänger und andere. Im Museum finden sich zahlreiche Raketenmodelle sowie die komplexe Antriebseinheit einer V2.

IMG_0383Im Bienenenmuseum nebenan geht es weit weniger technisch zu, von den diversen Honigschleudern einmal abgesehen. Aber wer hätte gedacht, daß es so viele Typen von Bienenkörben gibt?

Der ausgedehnte Nürnberger Reichswald lieferte die Grundlagen der Zeidlerei, und diese wiederum die Grundlage für die Nürnberger Lebkuchen. So ergibt sich eines aus dem anderen.

Alles in allem ein wunderschöner Sonntag, der schon draußen in Kalchreuth einen guten Auftakt hatte, denn der elterliche Ziergarten steht in voller sommerlicher Pracht.

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